Roth stellt die Weichen

Gemeinderat verabschiedet "Haushalt mit Biss"

Die zuküntige Finanzentwicklung der Gemeinde Roth ist eng mit der Entwicklung des Baugebiets verbunden. Aber Ortsbürgermeister Helmut Höning und der Gemeinderat sind in diesem Punkt ganz zuversichtlich: Sieben der 31 Bauplätze sind bereits verkauft. Nach eingehenden Beratungen ist der Haushalt 2004 unter Dach und Fach - mit fünf Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen gab der Gemeinderat grünes Licht.

ROTH. Ortsbürgermeister Helmut Höning sprach jetzt bei der Beratung des Haushaltsplanes 2004 von einem Haushalt mit Biss, mit dem die Weichen für die Zukunft der Gemeinde gestellt werden. Die Schuldenlast ist mit 261 100 Euro für das rund 280 Einwohner zählende Dorf Roth groß.

Schuldenlast drückt

Dem Verwaltungshaushalt stehen 189 140 Euro Einnahmen 269 410 Euro Ausgaben gegenüber, was zu einem Fehlbetrag von 80 270 Euro führt. In den Ausgaben sind 20 000 Euro für die Aufstellung eines Bebauungsplanes einschließlich des erforderlichen landespflegerischen Begleitplanes und Lärmgutachtens enthalten. Da die Gemeinde über keine Rücklagen verfügt, ist im Vermögenshaushalt, der mit 61 200 Euro veranschlagt ist, eine Kreditaufnahme von 56 400 Euro für Grunderwerb (Basisbetrag), für die Kosten der Bodenuntersuchung, des Bestands- und Höhenplans sowie für die Vermessung vorgesehen.

Im Finanzplan für das Jahr 2005 ist dann eine weitere Kreditaufnahme in Höhe von 365 000 Euro für Erschließungskosten vorgesehen, wobei davon ausgegangen wird, dass bereits sieben der insgesamt 31 geplanten Baugrundstücke verkauft und dabei 350 000 Euro geflossen sind. Für die Grundstückseigentümer, mit denen die Gemeinde noch verhandelt und überwiegend Zustimmung vernimmt, ist eine Gewinnbeteiligung vorgesehen. Dazu meinte Bürgermeister Schöffel, der mit Ortsbürgermeister Höning den Haushaltsplan vortrug und erläuterte, dass nur bei Realisierung dieses Vorhabens die Gemeinde mittelfristig mit Gewinnen rechnen kann. Mit denen könnten dann Kredite getilgt, Fehlbeträge abgewickelt und auch wieder Rücklagen gebildet werden.

Angesichts der angespannten Finanzlage ist die Gemeinde auch nicht in der Lage, die avisierte Urnenwand auf dem Friedhof zu realisieren. Für eine solche Wand mit 24 Fächern liegt ein Kostenvoranschlag von 19 000 Euro vor. Die Gründung eines Fördervereins ist angedacht. Doch zuvor soll die Bevölkerung mit einem Rundschreiben über die Finanzlage der Gemeinde informiert und die eventuelle Gründung eines Fördervereins informiert werden. Man einigte sich darauf, dass vor der Herausgabe der Entwurf des Schreibens mit dem Gemeinderat abgestimmt wird. Außerdem soll ein weiteres Angebot eingeholt und überprüft werden, inwieweit die Kosten durch Eigenleistungen gesenkt werden können. Mit fünf Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen hat der Gemeinderat dem Haushaltsplan zugestimmt.

Grünes Licht für Forstetat

Dem Forsthaushalt, der von Revierförster Steffen Lang vorgetragen und erläutert wurde, und der mit einem Zuschussbetrag von 3523 Euro abschließt, hat der Rother Gemeinderat einhellig zugestimmt. Forstmann Lang ist aber ganz optmistisch, dass das veranschlagte Defizit geringer ausfällt. Nicht zuletzt hängt dies auch von den Auswirkungen der Borkenkäferkalamität ab. Unter der Kontrolle der freiwilligen Feuerwehr ist das Verbrennen von Fichtenkronen mit Borkenkäfernestern vorgesehen.(wei)

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RZ-Online Artikelarchiv vom 13.02.2004