RZ-Online Artikelarchiv vom 2.2.2005

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Die kleine Ortsgemeinde muss sich seit 1997 mit ihrem eigenen Programm nicht verstecken

ROTH. 1997 gingen die närrischen Streiterinnen und Streiter des Männergesangvereins erstmals in die Bütt. Inzwischen sind ihre Kappensitzungen ein unverzichtbares Ereignis für den kleinen Ort geworden. Jederzeit hatte Ortsbürgermeister Helmut Höning, der diesmal als Nachtwächter mit Hellebarde auftrat, das Zepter fest in der Hand. In der Narrhalla "Alt Schul" wurde urig-dörfliche Fassenacht geboten.

Gleich zum Auftakt wurde eine Augenweide arrangiert: sehr graziös wirkte der Auftritt der Sternchen-Tanzgruppe vom benachberten Karnevalverein Waldalgesheim unter Leitung von Corinna Kramm und Nadja Herzger. Es folgte die zwölfjährige Sophie Mehlig, die als selbstbewusste Dame feststellte, dass sie trotz allen Geschwätzes ihrer Mitmenschen schön ist. Dann stieg mit Dr. Harald Trein aus Dörrebach ein Protokoller in die Bütt, dessen Vortrag Fernsehqualität besaß. Trein kannte kein Pardon, schonungslos beleuchtete er das politische und wirtschaftliche Geschehen Deutschlands. Das kam an. Die Narrhalla tobte.

Eine tolle Darbietung zeigte auch die Gruppe "Sunrise" aus Waldlaubersheim mit ihrem Tanz "König der Löwen". "Ein Augenschmaus für Mann und Frau, dafür ein kräftiges Helau." Dieser Forderung des Präsidenten Helmut Höning folgten die Besucher gerne.

Die Handlungen der eleganten Stadtfrau (Claudia Bootz) versuchte die Landfrau (Ellen Höning) auf unkomplizierte Art, nämlich ohne zu sprechen, nachzuahmen. Ihre Gestik und Mimik sprachen für sich.

Mit Bemerkungen zur großen und kleinen Politik vertrieben sich drei Kunden (Georg Bootz, Ludwig Trunk und Michael Mehlig) die Wartezeit beim Frisör (Werner Brandt). Aus Zeitmangel rasierte dieser dann alle drei in einem Arbeitsgang.

Vor der Pause gab"s dann eine weitere Augenweide: Tanzmariechen Vanessa Edelbluth vollbrachte unter Leitung von Michaela Schlemmer eine tolle Leistung.

Eine Rakete verdiente sich die Abba-Gruppe mit Tina Trunk, Anke Mehlig, Gregor Mehlig und Johannes Bootz, während "Oma" Mia Mehlig feststellte, dass es heute im Haushalt für die Hausfrau doch leichter zugehe als anno dazumal. Amüsante Kalauer en Masse bot der Büttenvortrag von Karlheinz Steeg. Das Publikum tobte. Probleme mit seinem alten Hut hatte Werner Brandt. Er konnte ihn verstecken, wohin er wollte - immer wieder gab es ehrliche Finder, die glaubten, ihn zurückbringen zu müssen.

Zum glanzvollen Finale leiteten die "Königsstimmen" über, bei deren Loblied auf Roth alle Aktiven und das närrische Publikum mit einstimmten: "Oh Roth, wir stehn auf dich; oh Roth, was wär'n wir ohne dich; no Roth kommt man gerne her; Roth lieben, ist nicht schwer."

Für die musikalische Begleitung der Vorträge und Gesangsdarbietungen sorgten Dirigent Viktor Lindt, H. G. Benz, Felix Benz und Michael Quattropani.    (wei)

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